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VIB 170 BP

Das Hauptziel beim Entwurf der VIB 170 BP bestand darin, eine relativ kompakte Standbox mit einem extrem tiefreichenden Bass zu konstruieren, die auch ganz ohne Subwooferunterstützung bis in die allertiefsten Lagen des Frequenzspektrums hinunterreicht. Ein normales Bassreflexgehäuse ist dafür nur bedingt geeignet. Daher wurde eine zumindest für Vollbereichslautsprecher äußerst seltene Gehäusevariante realisiert: ein doppelt ventilierter Bandpass. Bei dieser Gehäuseart arbeitet ein auf einer innenliegenden Trennwand montierter Tieftöner auf zwei bassreflex-abgestimmte Volumina, ein größeres und ein kleineres. Durch geschickte Abstimmung dieser beiden Gehäuseteile gelang es, aus nur 75 Litern einen linearen Schalldruckverlauf (-3 dB) bis ca. 35 Hz zu erzielen. Erst dann fängt der Wirkungsgrad überhaupt an, relativ steil abzusinken. Die untere Grenzfrequenz (-10 dB) liegt bei ca. 24 Hz. Sehr große Bassreflexboxen können ähnliche untere Grenzfrequenzen erreichen, fangen jedoch schon bei deutlich höheren Frequenzen an, langsam abzufallen, wodurch der Bass als weniger tief und voluminös empfunden wird. Durch die außerordentliche Langhubigkeit und die hohe Belastbarkeit des hier zum Einsatz kommenden TIW 200 XS - 8 Ohm ist außerdem ein Maximalpegel möglich, der bereits körperlich spürbar ist und auch für große Räume mehr als ausreicht.

Ein weiteres Konstruktions-Highlight der VIB 170 BP ist der breite Einsatzbereich des AL 170 - 8 Ohm. Durch eine geschickt ausgeklügelte Weichenschaltung ist es uns gelungen, die herausragenden akustischen Eigenschaften des AL 170 - 8 Ohm von 100 Hz bis fast 8 kHz nutzbar zu machen. Erst darüber übernimmt die bewährte Keramikkalotte KE 25 SC - 8 Ohm für die letzten 1-2 Oktaven. Durch diese Auslegung wird der größte Bereich des hörbaren Frequenzspektrums von nur einem Chassis übertragen, was der Abbildungsschärfe ungemein auf die Sprünge hilft und für eine frappierend präzise Bühnenabbildung sorgt.

Und wie klingt nun eine so ausgefallene Konstruktion? Wie das Beste aus zwei Welten: die Abbildungspräzision und Dynamik eines guten Breitbänders, ergänzt durch den brachialen Tiefbass des TIW 200 XS - 8 Ohm im Bandpassgehäuse und die seidenweichen, filigranen Höhen der exzellenten Keramikkalotte. Dabei spielt der ganze Lautsprecher wie aus einem Guss und verhält sich tonal absolut ausgewogen. Auch von der viel zitierten "Schwammigkeit" bei Bandpässen konnten wir nicht eine Spur entdecken, ganz im Gegenteil: Der Bass tönt straff und wuchtig, absolut erwachsen, und würde manch doppelt so großer Box gut zu Gesicht stehen. Rundum ein gelungener Lautsprecher, der die Vorteile eines guten Breitbänders, einer Mehrwege-Box und eines potenten Subwoofers in einem schlanken Gehäuse vereint.

TIPP: Der Bass-Teil der VIB 170 BP ohne Hoch-und Mitteltöner, ohne passive Weiche direkt an ein Aktivmodul angeschlossen, ergibt einen hervorragenden Subwoofer, der alleine oder als Paar auch große Heimkinosysteme eindrucksvoll nach unten ergänzt!

Nicht mehr im Programm

Presse

Auszug aus Klang & Ton

"Was wir zu hören bekamen, hätten wir aber niemals erwartet: einen enorm plastischen Mitteltonbereich, sehr griffig und direkt, wie man es von sehr guten Breitbändern kennt. Der Hochtöner spielt dank der hohen Trennfrequenz noch luftiger, als wir das ohnehin schon von ihm gewöhnt sind. Wie machen sich nun die Materialresonanzen bemerkbar? Dieser Bereich klingt keinesfalls unangenehm oder scharf, wahrscheinlich weil er so schnell ausschwingt und schmalbändig genug ist. Die S-Laute von Stimmen kommen völlig natürlich und in angemessener Lautstärke. Was man aber wahrnimmt, ist, dass dieser Bereich ungemein energiereich ist, ohne zu nerven. Er wird halt von viel Membranflächeabgestrahlt und nicht von einer vergleichsweise winzigen Kalotte. Hart angerissen Gitarrensaiten explodieren geradezu und Schlagzeugbecken haben richtig Substanz. Untermauert wird das Ganze von einem wohldosierten Grundtonbereich und einem fulminant tiefen und straffen Bass. So haben wir das von einem Bandpassgehäuse bislang nicht hören dürfen. Die Chassis ergänzen sich perfekt und die Übergänge erfolgen absolut bruchlos. Wie man es auch von anderen Systemen mit Breitbändern kennt, ist die räumliche Darstellung sehr präzise und aufgeräumt; Tiefen- und Breitenstaffelung gestatten geradezu eine Fokussierung auf die Musiker. Das Tüpfelchen auf dem "i" ist die völlig überraschende Pegelfestigkeit: Wenn eine wirklich große Kirchenorgel den Hörraum mit Tiefbass überflutet, wird einem angst und bange. Okay, dafür ist auch ein bisschen Verstärkerleistung notwendig - mit den 60 Watt der SymAsym-Endstufe klingt die Visaton famos, um sie auszureizen; dürfen es aber gerne 200 Watt und mehr sein.

Fazit

Den Titel "Very Interesting Box" trägt die "VIB 170 BP" völlig zu Recht und macht ihrer langen Ahnenreihe wahrlich keine Schande, im Gegenteil: Nie war er wahrer als bei dieser VIB."

Technische Daten
Bestückungsliste
Zusätzlicher Inhalt
Nennbelastbarkeit 120 W
Musikbelastbarkeit 200 W
Nennimpedanz Z 4 Ohm
Übertragungsbereich (-10 dB) 25–25000 Hz
Mittlerer Schalldruckpegel 85 dB (2,83 V/1 m)
Trennfrequenz 100 Hz/7500 Hz
Gehäuseprinzip doppelt ventilierter Bandpass / double sided ventilated bandpass
Nettovolumen 75 l + 3,5 l
Außenmaß Höhe 1108 mm
Außenmaß Breite 238mm
Außenmaß Tiefe 408mm

Bestückungsliste für 1 Box

Hochtöner
KE 25 SC - 8 Ohm
1 St.
Tiefmitteltöner
AL 170 - 8 Ohm
1 St.
Tieftöner
TIW 200 XS - 8 Ohm
1 St.
Anschlussklemme
BT 95/75
1 St.
Dämpfungsmaterial
Schafwolle
0,5 Btl.
Holzschrauben
5 x 30 mm
15 St.
Holzschrauben
4 x 25 mm
8 St.
Senkkopfschrauben
3,5 x 25 mm
4 St.
Kabel
2 x 1,5 mm²
3 m

Frequenzgang

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